Sei achtsam. Kümmere dich um deine Bedürfnisse. Mach das, was du für dich brauchst. Sind ein paar von den vielen „Das sollte ich machen.“- Sätzen, die einen täglich begleiten können. Oft steckt der Wunsch dahinter, unser Leben zu verbessern. Vielleicht kennen Sie das auch? Wir fangen an mit verschiedensten Sportarten, Ernährungsideen oder Selbsterfahrungskursen. Gerade zu Jahresbeginn sind wir da oft nicht zu bremsen. Wenn wir Glück haben oder uns bereits gut kennen, finden wir auch das Passende für uns. Oft kann es aber sein, dass wir feststellen – Ja, ich muss was für mich machen, aber das ist es nicht. Viele Bedürfnisse, die wir im Alltag und Beruf haben, sind oft gar nicht so klar und einfach zu benennen. Wie Sie einen klareren Blick für IHRE Bedürfnisse bekommen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

 

 

 

Bedürfnisse im Alltag – ein Überblick

 

Bedürfnisse gibt es viele. Doch welche gehören zu mir? Um das herauszufinden, fangen wir ganz vorne an, das ist manchmal einfacher. Was braucht der Mensch überhaupt? Angefangen von Essen, Trinken über körperliche Zuneigung, Kontakt zu anderen Menschen bis hin zu Ruhe und Sicherheit, gibt es zahlreiche Bedürfnisse, die Menschen brauchen.

Hier ein paar weitere Anregungen von möglichen Bedürfnissen:

Essen, Trinken, genug Schlaf, körperliche Zuneigung, Kontakt zu anderen Menschen, Austausch, Selbstverwirklichung, Raum für sich selbst, Ruhe, Sicherheit, Feiern, Freundschaft, Lachen, Hobbys, frische Luft, Sonne, Bewegung, Aufmerksamkeit, Arbeit, Spaß, Geborgenheit…..

Ihnen fallen sicherlich noch weitere menschliche Bedürfnisse ein. Schreiben Sie sich alle auf, die Ihnen in den Sinn kommen. Interviewen Sie auch gerne Freunde, Familie, PartnerIn, KollegInnen und MitarbeiterInnen. Sie werden erstaunt sein was da zusammenkommt.

Vielleicht denken Sie bei der ein oder anderen Auflistung: Das trifft auf mich nicht zu. Das ist in Ordnung, nicht jede Person braucht das Gleiche. Es ist erst einmal eine Sammlung, die helfen soll, einen Überblick und Ideen zu bekommen.

Im nächsten Schritt schauen wir, was Sie persönlich für sich brauchen und wie Sie dem ein bisschen mehr auf die Spur kommen können.

 

Der Blick auf mich – 3 achtsame Schritte

 

  1. Hilfreiche Fragen

Sicherlich brauchen wir nicht alle das Gleiche. Manchmal wissen wir aber gar nicht so genau, was das Beste für uns ist. Selbst mit einer Liste von Bedürfnissen, kann das noch schwierig sein.

Kritische Fragen, die unsere alten Denkmuster irritieren, können da hilfreich sein, um den Blick weg von den anderen und mehr auf sich selbst zu richten. Wir können uns fragen: Müssen wir so viel leisten und powern, wie die KollegInnen? Sollen wir die Erwartungen von den Vorgesetzten oder Familienmitgliedern erfüllen? Was sind eigentlich unsere Vorbilder in Beruf und Alltag? Passen unsere Bilder und Erwartungen zu uns und dem was für uns gut ist oder schaden sie uns vielleicht auch? Tue ich das was andere tun, weil es so üblich ist?

Überprüfen Sie sich selbst einmal, gerne auch nur für sich in Ruhe. Achten Sie auf das, was sie brauchen oder orientieren sie sich vermehrt an anderen und übergehen Ihre Bedürfnisse dabei?

Und überprüfen Sie auch, ist es ein Bedürfnis oder eher eine Ablenkung, die aber eigentlich auf Dauer nicht zu mehr Lebensqualität beiträgt, wie das abendliche regelmäßige Fernsehen oder zu viel Kaffeetrinken?

Hinterfragen Sie kritisch und wohlwollend. Seien Sie nicht zu streng mit sich, aber ehrlich. Kritische Fragen können helfen, die alten Muster in Frage zu stellen. Das kann hilfreich sein, um den Blick mehr auf das zu richten, was für einen selbst gut sein kann.

 

 

  1. Sich selbst beobachten

Manchmal reicht das Überlegen nicht, um herauszufinden, was die eigenen Bedürfnisse sein können. Lassen Sie sich Zeit und beobachten Sie eine Zeitlang. Gehen Sie auf Entdeckungsreise und machen Sie sich gerne Notizen zu Ihren Entdeckungen. Was fällt Ihnen auf? Vielleicht sind Sie beruflich viel unterwegs und gleichzeitig sehr gefragt in der Familie. Gibt Ihnen viel Trubel Energie oder brauchen Sie auch mal Pausen oder Beides? Sind Sie jemand, der im Chaos aufblüht oder kreative Ideen in einem geordneten Umfeld entwickelt? Inspiriert Sie viel Trubel und gibt Ihnen Kraft oder brauchen Sie Ihren Raum und eine ruhige Umgebung, um Ihr ganzes Potential zu entfalten?

Beobachten Sie Ihren Alltag. Machen Sie sich gerne Notizen. Vielleicht eine Tabelle mit den 3 Kategorien:

  • Das brauche ich nicht.
  • Das brauche ich ab und zu.
  • Das brauche ich unbedingt.

Sie können auch Ihre Auflistung über die menschlichen Bedürfnisse zu Rate ziehen und über jedes einzelne Bedürfnis nachdenken und in die Tabelle einordnen. Vielleicht verschaffen die Auseinandersetzung und das Aufschreiben ein bisschen mehr Klarheit und rücken Ihre Wünsche und Interessen wieder ein Stück mehr in den Fokus.

 

  1. Persönliche Bedürfnisblume erstellen

Vielleicht sind Sie Ihren eigenen Bedürfnissen schon ein bisschen mehr auf die Spur gekommen. Wenn Sie mögen, können Sie sich jetzt Ihre eigene Bedürfnisblume kreieren. Nutzen Sie gerne hierfür die herunterladbare Vorlage auf dieser Seite zum Ausdrucken.

Blumen benötigen Licht, Wasser, Erde und noch andere lebenswichtige Dinge. Nicht jede Pflanze benötigt das Gleiche, auch bei Blumen gibt es Unterschiede. Die Blume kann ein schönes Bild und eine Hilfe sein, um uns daran zu erinnern, was wichtig für uns sein kann.

Kreieren Sie sich gerne Ihre ganz eigene Bedürfnisblume, nur für sich persönlich. Jedes einzelne Blütenblatt kann für ein Bedürfnis stehen, etwas was Sie für sich selbst brauchen. Schreiben Sie Ihre Anliegen in die einzelnen Blätter

Vielleicht fällt Ihnen gleich was ein, sonst können Sie auch gerne Ihre Liste mit den menschlichen Bedürfnissen zu Rate ziehen. Abgucken ist unbedingt erlaubt.

Die persönliche Blume können sie überall mit hinnehmen, zum Beispiel an den Arbeitsplatz, zum Terminhopping, ins Homeoffice oder in die heimische Küche. Wo immer Sie sie als Erinnerung brauchen, holen Sie sie raus und überprüfen Sie, welches Blütenblatt benötigt gerade Aufmerksamkeit und Pflege?

Ist die Blume nicht das passende Bild für Sie, nehmen Sie gerne ein anderes. Eins, das passend für Sie sein kann, eventuell ist es eher ein Baum mit Bedürfnisblättern oder ein Haus mit unterschiedlichen Bedürfnisräumen oder etwas ganz was anderes.

 

 

Ausmisten und Platz für die wichtigen Bedürfnisse schaffen

 

Möglicherweise konnten Sie Ihre „Das sollte ich machen.“ – Sätze verändern, sortieren oder minimieren. Wenn das noch nicht der Fall ist, können Sie Ihre Sätze auch aufschreiben und mit Ihrer erstellten Tabelle oder Ihrer persönlichen Bedürfnisblume vergleichen. Stimmen sie überein oder gibt es da Unterschiede? Vielleicht brauchen Sie einige Sätze gar nicht mehr, da sie Druck erzeugen und nicht hilfreich sind. Überprüfen Sie und probieren Sie das Ausmisten mal aus.

Wenn Ihnen der Blick auf die eigenen Bedürfnisse nun leichter fällt, könnten Sie versuchen sich mehr auf diese zu konzentrieren und nicht auf die „Das sollte ich machen.“- Sätze.  Um sich nicht zu überfordern, reicht es am Anfang auch, erst einmal ein Bedürfnis in den Blick zu nehmen und es mehr zu hegen und zu pflegen. Auch könnte es sein, dass Sie feststellen, wie gut Sie Ihre persönlichen Wünsche und Interessen bereits kennen und im Alltag und Beruf Beachtung schenken.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Entdeckungsreise!

 

Wenn Sie weitere Anregungen haben, wie eigene Bedürfnisse wieder mehr in den Fokus genommen werden können, hinterlassen Sie gerne einen Kommentar!