Vielen Menschen, denen ich begegnet bin, erscheint Selbstfürsorge eher als Fremdwort. Ich soll mich um mich selbst kümmern? Was für mich machen? Meine Ideen im Berufsalltag umsetzen? Mir meinen Raum schaffen? Große Fragen, die eine längere Pause nach sich ziehen können.

Wie Sie beginnen können, in Beruf und Alltag mehr für sich zu tun, lesen Sie hier.

 

 

Wir machen oft viel für andere und wenig für uns selbst

 

Häufig bemühen wir uns um die anderen oder richten uns nach ihnen, das kann das Kümmern um die eigene Familie sein oder das tägliche Essenkochen und wöchentliche Wäschewaschen. Immer für die Kinder da sein, auch wenn sie schon „groß“ sind, kann schön sein und gleichzeitig wird der eigene Freiraum gesucht. Manchmal gibt es auch Angehörige, die zu versorgen sind. Die Nachbarn, denen man gerne seine Unterstützung anbietet, auch wenn der Terminkalender schon voll ist. Im Beruf erledigen wir unsere Aufgaben, funktionieren viel, orientieren uns nach Vorgaben und kommen mit unseren eigenen Wünschen oft zu kurz. Die Aufzählungen lassen sich noch ins Unendliche erweitern. Das Kümmern um andere, ist weit verbreitet und es fällt leicht dafür Beispiele zu finden.

 

Selbstfürsorge, was ist das überhaupt?

 

 Die eigene Selbstfürsorge mehr in den Blick zu nehmen, ist jedoch eine schwierige Aufgabe. Und was ist das überhaupt Selbstfürsorge? Auch ich habe das Wort schon oft genutzt. Für mich oder als Empfehlung für andere.

 

Selbstfürsorge kann sein, dass ich anfange mir morgens Zeit zu nehmen für eine fünf Minuten Pause.  Auch Nein zu sagen, wenn wieder jemand etwas von mir möchte. Im Berufsalltag eine Aufgabe zu verschieben oder Prioritäten zu setzen, sind Möglichkeiten sich Luft zu verschaffen. Vielleicht koche ich auch mal etwas, was ich gerne mag. Nicht nur die Lieblingsspeisen meiner Lieben. Doch da fängt es auch schon an: „Was mag ich eigentlich?“ und „Was brauche ich für mich?“.

 

5 Ideen für den Selbstfürsorge Start

 

  1. Unzufriedenheiten wahrnehmen

 

Es ist mehr als nur etwas für sich zu tun. Die Reise beginnt viel früher. Im Auffallen, dass ich überhaupt gerade zu kurz komme, gar nicht mehr richtig da bin oder wahrgenommen werde im Alltag sowie im Beruf. Das Funktionieren macht einen Großteil des Alltags aus.  Die Unzufriedenheit hat Einzug in das Leben genommen. Die eigenen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten wurden lange zurückgestellt.

 

2. Sich selbst wieder mehr in den Vordergrund rücken

 

Den Blick wieder auf sich richten, kann ein erster Schritt sein, um Veränderungen anzugehen.

Sich die Fragen zu stellen: „Wo wünsche ich mir eine Veränderung?“, „Was wünsche ich mir?“ und „Was soll vielleicht auch so bleiben wie es ist?“ Die Fragen können hilfreich sein, um sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wieder besser wahrzunehmen. Auch zu schauen was schon gut läuft und sich die Frage zu stellen: „Wo kümmere ich mich bereits um mich?“, kann wichtig sein, um nicht etwas zu ändern das bereits gut funktioniert. Häufig müssen wir nicht alles umkrempeln, sondern manchmal sind es die kleinen Veränderungen, die helfen können, sich wieder mehr ins Licht zu rücken.

3. Mit kleinen Schritten beginnen

 

Die Fragen: „Was tut mir denn gut?“ und „Was ist mir wichtig?“, können einen anfangs ratlos dastehen lassen. Vielleicht können sie sogar Angst machen. Die Selbstfürsorge wird dann erst einmal auf morgen, nächste Woche oder nach Weihnachten verschoben. Viele Menschen verschieben diese wichtigen Fragen. Die Dinge ruhen zu lassen, wenn sie gerade als zu viel oder schwierig erscheinen, kann auch Selbstfürsorge sein.

 

Auch kann es Selbstfürsorge sein, sich Zeit für das zu nehmen, was einem guttut oder wichtig ist. Vielleicht schaffen Sie es 2 Minuten am Tag für sich einzuplanen. Ein erster Schritt kann sein, aufzuschreiben was einem selbst guttut. Beginnen Sie mit kleinen Schritten. Einer nach dem anderen.

 

  1. Veränderungen nicht wahllos angehen

 

Selbstfürsorge heißt nicht etwas sofort und wahllos zu ändern. Überprüfen Sie gut, was sich ändern sollte und was bleiben soll. Auch Dinge, die vielleicht auf den ersten Blick stören oder nerven, können im Leben hilfreich sein. Sie haben oft eine Funktion. Eine Vor- und Nachteil Liste ist eine Möglichkeit, um über Veränderungen nachzudenken.

 

  1. Sich selbst und andere im Blick behalten

 

Auch bedeutet Selbstfürsorge im Alltag und Beruf nicht, die anderen aus dem Blick zu verlieren und sich nur noch um sich zu kümmern. Auch die Familie, Freunde, Bekannte und Kolleginnen können wichtig sein. Eine für Sie passende Balance kann beruflich und privat hilfreich sein: „Wen, wie oft und wie viele brauche ich gerade um mich herum?“ und „Wem kann und möchte ich gerade helfen?“.

 

Selbstfürsorge ist bunt und vielseitig

 

Selbstfürsorge ist ein sehr persönlicher Entwicklungsweg. Eine eigene Reise, die sich lohnen kann, um sich selbst mehr in die Welt zu bringen und vielleicht auch mehr Lebensqualität zu erreichen. Ein Kümmern um sich, ohne das Umfeld aus den Augen zu verlieren. Das Kümmern um die eigene Person, kann in vielen Bereichen stattfinden. Selbstfürsorge kann tiefgehend sein mit vielen Gedanken dazu und ist gleichzeitig sehr praktisch umsetzbar mit vielen Selbstfürsorge Ideen. Sie ist bunt und sehr vielseitig. Eine Lebensbegleiterin, die herausfordernd und ebenso sehr lebensbereichernd sein kann.

 

Was ist für Sie Selbstfürsorge? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar. Ich freue mich auf Ihre Antworten.