Krisensituationen sind schwierige Zeiten, in denen vieles durcheinander gerät. Gleichzeitig können sich Dinge wieder ordnen oder neu ausrichten. Vielleicht erleben wir eine neue Entschleunigung am Arbeitsplatz, die uns guttut. In der Partnerschaft nimmt man sich auf einmal mehr Zeit füreinander. Eigene Träume rücken wieder in den Vordergrund und wir geben ihnen mehr Raum.
Ist die Krise bewältigt haben wir manchmal noch Nachwirkungen, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Möglicherweise haben uns die schwierigen Erlebnisse so beeinträchtigt, dass wir noch länger damit zu tun haben werden. Oder wir treten gestärkt aus der Krise heraus und sind daran gewachsen. Gute Vorsätze über unsere neuen Erkenntnisse, können uns in das normale Leben zurückbegleiten. Vielleicht planen wir mehr achtsame Auszeiten im Berufsleben ein, so wie wir das in der schwierigen Zeit bereits angegangen sind. Für Beziehungsprobleme und Gespräche mit dem Partner/der Partnerin nehmen wir uns mehr Zeit. Die eigenen Wünsche und Träume sollen auf jeden Fall angegangen werden. Und dann kommt der Alltag und vieles verblasst wieder und alte Muster schleichen sich ein. Muster, die belastend sind und eine Unzufriedenheit entstehen lassen. Wie Sie den alten Mustern widerstehen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
1. Positive Erfahrungen sammeln
Machen Sie einen kleinen Rückblick, welche Momente haben Ihre alten Muster unterbrochen und Ihnen neue Erlebnisse bereitet? Führen Sie sich vor Augen, was so schön an der Veränderung war, was war es ganz konkret? Schreiben Sie sich gerne auf, was die Erfahrung so positiv gemacht hat, das geht in Stichpunkten oder als Text oder schöne Geschichte. Malen Sie oder sprechen Sie Ihre Erfahrungen auf Ihr Handy, alles ist erlaubt. Hauptsache es ist für Sie passend. Vielleicht kamen mit den Musterunterbrechungen schöne Gefühle auf, Sie waren entspannter, Ihre Beziehung zu dem Partner/der Partnerin hatte mehr Leichtigkeit oder am Arbeitsplatz ging die Arbeit leichter von der Hand. Sammeln Sie alles und notieren Sie es.
Nutzen Sie Ihre Auflistung für zukünftige Momente, wenn Sie merken, dass Ihre guten Vorsätze sich in Luft auflösen. Führen Sie sich vor Augen, was Sie davon hatten, als Sie Ihre alten Muster unterbrochen hatten. Eine Erinnerung kann die Motivation wieder wachsen lassen. Sicherlich gibt es immer auch äußere Umstände, die dazu beitragen in alte Muster zu verfallen. Jedoch kann eine Motivationshilfe dazu beitragen, nach Wegen und Lösungen zu suchen und nicht so schnell aufzugeben.
2. Coaching Plan erstellen
Um auf den Weg zu bleiben, lohnt es sich einen Plan zu machen, sei es für den privaten oder beruflichen Bereich. Möchten Sie in Ihrer Beziehung zum Partner/ zur Partnerin die neuen positiven Momente in die Zukunft transportieren, können Sie versuchen einen gemeinsamen Plan zu erstellen. Betrifft es die ganze Familie, können Sie die auch mit ins Boot holen.
Vielleicht fallen Ihnen jetzt ganz viele alte Muster ein, in die Sie auf keinen Fall wieder reinfallen möchten. Wählen Sie aus, sonst verzettelt man sich schnell. Was möchten Sie auf jeden Fall von den positiven Erfahrungen in der Zukunft umsetzen? Vielleicht gibt es sogar etwas, das auch auf andere Bereiche Auswirkungen hat. Soll in der Partnerschaft mehr Raum sein für Gemeinsamkeiten oder möchten Sie sich regelmäßig am Tag Zeit nehmen für Ihre Träume oder etwas ganz anderes, das in der Zeit der Krise trotz der schwierigen Lage auf einmal einen Raum hatte.
Schreiben Sie Ihren Plan am besten auf. Sie können Ihn auch mit Symbolen bestücken oder ein Audio für sich erstellen. Nehmen Sie das, was Ihnen liegt und hilfreich für Sie ist.
Machen Sie zuerst ein kleines Brainstorming und sammeln Sie: „Wie haben Sie es geschafft Dinge zu verändern?“, „Was hat dazu beigetragen?“. Oft sind es nicht nur die äußeren Umstände, auch wir selbst tragen zu Veränderungen bei. Vielleicht haben wir nicht so viel über die Dinge nachgedacht oder standen nie unter Termindruck. Wir hatten möglicherweise mehr Zeit und haben uns nicht mit zahlreichen Aufträgen im privaten und beruflichen Bereich überladen.
Schreiben Sie sich auf Ihren Plan ein Ziel. Nehmen Sie ein kleines Ziel. Je kleiner und konkreter, umso besser. Nehmen wir zwei Beispiele: „Ich möchte trotz meiner Arbeitsaufträge, die wieder mehr werden, in der nächsten Woche eine Stunde Zeit mit meinem Partner/meiner Partnerin verbringen.“ oder „Am Arbeitsplatz mache ich nach jedem Kundengespräch eine kurze Pause, Lüfte oder hole mir einen Tee oder Kaffee.“
Gehen Sie nun weiter, und notieren Sie sich die Schritte, die Sie für die weitere Umsetzung brauchen. Was war da in der Vergangenheit bereits hilfreich? Was sollten Sie zuerst angehen?
Nehmen wir unser erstes Beispiel. Das wären mögliche Schritte für eine Umsetzung:
- mit dem Partner/der Partnerin über das Vorhaben sprechen
- einen festen Tag und Uhrzeit vereinbaren
- die Verabredung in den Kalender schreiben
- den Ort vorher auswählen
- das Handy beim Treffen ausstellen
- vorher bereits den Kopf frei bekommen
- etwas unternehmen, woran beide Spaß haben
Sammeln Sie gerne erst und sortieren Sie dann. Schreiben Sie auf, was Sie zuerst machen möchten, was danach und so weiter. Hilfreich ist zusätzlich es so zu schreiben, als hätte man es schon gemacht.
Nutzen Sie Ihren Plan, bis Sie Ihr Ziel erreicht haben. Schauen Sie immer mal wieder drauf und überprüfen Sie, wo Sie stehen und was Sie noch zur Zielerreichung brauchen.
3. Feiern Sie Ihre Erfolge und klopfen sich auf Ihre Schulter
Sie haben es geschafft! Sie sind nicht in Ihr altes Muster gefallen, sondern haben Ihr Ziel erreicht. Gleich kommen die nächsten guten Vorsätze, und vielleicht auch schon Ängste, es zukünftig nicht noch einmal so hinzubekommen. Atmen Sie einmal durch und bleiben Sie bei Ihrem Erfolg. Genießen Sie ihn. Eine sehr gute Selbstfürsorge ist das Erreichte wertzuschätzen, auch wenn es Ihnen noch so winzig und unbedeutend vorkommt. Das ist es nicht! Feiern Sie Ihre Musterunterbrechung. Und zwar in Ihrem Sinne. Vielleicht nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit, um sich im Inneren zu freuen. Sie können auch einen Luftsprung machen oder sich anerkennend zunicken. Tun Sie das, was zu Ihnen passt und Ihnen ermöglicht, sich für einen Moment ehrlich zu gratulieren. Genießen Sie Ihren Erfolg!
Den eigenen Weg in Erinnerung rufen
Alte Muster zu verlassen ist nicht leicht. Hat man jedoch den Anfang bereits gemacht, ist der erste große Schritt getan. Bleiben Sie dran. Es lohnt sich. Manchmal sind viele Hürden im Weg, zum Beispiel reicht die Zeit nicht, der Alltagsstress ist groß oder keiner unterstützt Sie bei Ihrer Umsetzung. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Vielleicht machen Sie sich noch einmal bewusst, was Sie sich wünschen und welche Motivationen Sie haben. Es kann hilfreich sein die Notizen immer mal wieder anzuschauen und sich damit zu ermutigen, den Weg weiter zu verfolgen und für sich neue Wege zu gehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei. Schreiben Sie gerne Ihre Erfahrungen im Kommentar auf.