Wenn wir viele Jahre für andere da gewesen sind, sei es im Job oder in der Familie, schleicht sich vielleicht irgendwann einmal das Gefühl oder der Gedanke ein: „Ich bin nichts.“, „Ich kann nichts.“, “Die anderen schätzen mein Tun gar nicht.“ oder „Ich kann machen was ich will, es bringt nichts.“. Ein offenes Ohr für die Lieben zu haben, sich um ihre Termine zu kümmern und dafür zu sorgen, dass es im Haushalt läuft, ist herausfordernd und die Arbeit, die dahintersteckt wird vielleicht nicht immer von ihnen wertgeschätzt. Zusätzlich bin ich im Job gefordert, arbeite den KollegInnen und Vorgesetzten zu oder bin in meinem Unternehmen ein Einzelkämpfer oder Einzelkämpferin und kriege wenig Feedback für mein tun oder zu wenig Anerkennung. Manchmal fragen wir uns vielleicht auch nach dem Sinn und Zweck von dem was wir tun.

Oft wünschen wir uns mehr Wertschätzung von Mitarbeitern, Klienten, Patienten, Kunden, KollegInnen, Familienmitgliedern, dem Partner, der Partnerin oder den Freunden. Nicht allzu selten, fühlt sich das wie ein Hinterherhecheln an und wir erhalten nicht das, was wir uns so sehr wünschen.

In diesem Artikel möchte ich Sie unterstützen, wie Sie sich mit Hilfe von 4 Selbstcoaching Schritten mehr Wertschätzung schenken können und sich mehr auf ihre eigene Anerkennung verlassen können.

 

 

 

 

 

Erster Schritt: Finden Sie heraus, was Wertschätzung für Sie ist.

 

Vielleicht spüren Sie eine Unzufriedenheit oder ständige Missachtung Ihrer Person oder Ihrer Arbeit. Manchmal befinden sich Menschen in unserem Umfeld, die zwar da sind, aber wenig warme oder anerkennende Worte oder Gesten für uns haben. Auch kann es sein, dass wir sehr auf uns selbst angewiesen sind und diese Menschen nicht mal da sind. Wir wünschen uns sehnlichst gesehen zu werden mit all unserem Können und Tun.  Doch wo wollen wir gesehen werden und wo wollen wir anerkannt werden? Diffuse Gefühle und Gedanken machen sich gerne breit, und wir wissen nicht immer genau, was wir da eigentlich für uns wollen. Gerade dann, wenn wir vielleicht über lange Zeit nicht nur nicht anerkannt wurden, sondern auch noch gedemütigt oder beleidigt wurden, können Verletzungen oft groß sein, und wir glauben vielleicht selbst, dass wir nichts wert sind.

Es ist nicht leicht, aber beginnen Sie damit Ihre eigene ganz persönliche Definition von Wertschätzung zu kreieren. Schauen Sie auf sich, was bereitet Ihnen Freude? Lässt Ihr Herz höherschlagen? Bringt Sie zum Wachsen? Gerne sind wir schnell bei dem, was wir von anderen erwarten. Vielleicht wünschen wir uns ein ehrliches Dankschön von Kunden oder Klientinnen, ein wohlwollendes Lob für unser fertiges Projekt von der Chefin oder die Wahrnehmung unserer Arbeit durch die Familienmitglieder. Schauen Sie noch weiter, was kann Wertschätzung von Ihnen an sich selbst sein? Vielleicht sich eine Verschnaufpause zu gönnen im Alltagstrubel, sich selbst etwas Gutes zu tun ohne schlechtem Gewissen oder sich Zeit für Freunde zu nehmen.  Wertschätzung kann vieles sein. Lassen Sie sich nicht die Definition von Wertschätzung vorgeben, sei es durch Medien, Freunde, Familie oder andere Menschen in ihrem Umfeld. Entscheiden Sie selbst.

 

Zweiter Schritt: Nehmen Sie unter die Lupe, wo Sie bereits Wertschätzung erhalten und von wem.

 

Wenn wir das Gefühl haben, dass wir gar keine Wertschätzung erhalten, ist es nicht leicht genauer hinzuschauen, ob wir da nicht doch von irgendeiner Seite positive Signale erhalten. Wir sind schnell dabei zu sagen: „Da gibt es nichts“. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Es kann sein, dass wir zwar Wertschätzung erhalten, diese als solche aber nicht wahrnehmen oder eine andere Vorstellung von Anerkennung haben. Manchmal hilft es dann, zu schauen, wo wir im Kleinen Aufmerksamkeiten oder Nettigkeiten erhalten. Nicht unbedingt im direkten Umfeld, aber vielleicht hat die Verkäuferin uns ein Lächeln geschenkt oder ein fremdes Kind hat mir ein Bild gemalt oder ein Hund hat mich freudig begrüßt. Vergessen Sie sich selbst nicht! Wo betreiben Sie wertschätzende Selbstfürsorge? Haben Sie sich heute von den Kunden nicht aus der Ruhe bringen lassen oder es endlich mal geschafft eine Mittagspause einzulegen oder zu Hause mal nicht den Abwasch gemacht und sich stattdessen eine winzig kleine Auszeit genommen? Sammeln Sie alles, was Ihnen einfällt. Versuchen Sie den Blick auf sich zu richten und was Sie für sich machen können. Wenn wir auf die Wertschätzung der anderen warten oder unsere Energien in die anderen investieren, um von ihnen Achtung zu erhalten, kann das sehr anstrengend sein und erfüllt vielleicht nicht unsere Erwartungshaltung. Manchmal ist es kaum zu glauben, aber es ist dann einfacher seine eigene Wertschätzung für sich und für andere auszubauen.

 

 

 

 

Dritter Schritt: Stecken Sie ihr Ziel fest.

 

Sie wissen nun vielleicht, was für Sie Wertschätzung bedeutet und wo sie Sie bereits erhalten. Manchmal stellen wir fest, dass wir doch mehr Anerkennung und Wohlwollen durch andere oder uns selbst erhalten als wir vermutet haben. Möglicherweise wird uns auch bewusster, wo es mit der Wertschätzung noch hapert und uns wird offenbart, wo Lücken sind. Die Erkenntnis kann sein, dass wir selbst wenig achtsam mit uns umgehen, unsere Freunde oder Hobbys vernachlässigen oder uns wenig Zeit für die schönen Dinge nehmen. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Setzen Sie sich ein „Wertschatz Ziel“. Am besten so klein wie möglich. Zu große Ziele können frustrierend sein, wenn sie in zu großer Ferne sind. Suchen Sie sich etwas Kleines und stellen Sie sich die Frage: „Wo möchte ich mich zukünftig wertschätzen oder mehr wertschätzen?“. Und denken Sie daran, was Wertschätzung für Sie bedeutet. Schreiben Sie Ihr Ziel gerne auf, damit Sie es nicht aus dem Blick verlieren. Wenn Sie motiviert sind, überlegen Sie einmal: Fangen Sie bei Null an oder haben Sie bereits erste Schritte in Richtung Ziel gemacht. Ich würde Ihnen Antworten: Sie haben bereits die ersten Schritte getan, indem Sie meinen Artikel lesen und sich Gedanken über Ihre eigene Wertschätzung machen;)

 

Vierter Schritt: Mobilisieren Sie Ihre Ressourcen.        

 

Ihr Ziel ist festgelegt oder zumindest grob, dann schauen Sie gerne weiter. Wie haben Sie es geschafft, die ersten Schritte Richtung Ziel zu gehen? Was hat Ihnen geholfen? Vielleicht gibt es Fähigkeiten, Stärken, gute Erfahrungen, gute Gedanken, motivierende Sätze, Wertschätzung Zitate, andere Menschen oder etwas ganz anderes, das Ihnen bereits ein guter Wegbegleiter war. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Wertschatz-Ziel ist noch in weiter Ferne, überlegen Sie einmal, was Sie in anderen schwierigen Situationen nutzen konnten, um ihre Ziele zu erreichen. Vielleicht haben Sie bereits einige Werkzeuge im Gepäck, die Sie auch nutzen können, um mehr Wertschätzung in Ihren Beruf und Alltag zu bringen. Vorhandene Ressourcen sind ein Schatz, den wir in uns tragen, häufig aber auch sehr vergraben haben. Suchen Sie nach Ihren Ressourcen. Sie haben Ihnen vielleicht nicht nur in der Vergangenheit geholfen, sondern können Ihnen auch helfen, die eigene Anerkennung für sich selbst wieder in den Fokus zu rücken und ihr Ziel zu erreichen.

 

Bleiben Sie an Ihren Zielen dran und sammeln Sie Ressourcen

 

Sicherlich benötigen wir auch die Anerkennung aus unserem Umfeld, jedoch erhalten wir diese nicht immer, wenn wir sie brauchen oder so wie wir sie wollen. Deswegen kann es letztendlich einfacher sein, sich selbst auf den Weg zu machen und unser eigenes Wohlwollen für uns selbst zu aktivieren. Auf dem ersten Blick stehen wir vielleicht noch vor einem Berg und hoffen auf die Wertschätzung durch andere. Setzen wir uns aber mit unseren Wünschen und unserem Können erst einmal selbst auseinander, merken wir, dass die Wertschätzung für sich selbst, eine prima Selbstfürsorge sein kann. Wir können sie selbst beeinflussen und uns vielleicht auch ein klein wenig unabhängiger von anderen machen. Bleiben Sie dran und setzen Sie sich immer wieder kleine Ziele und sammeln Sie Ihre Ressourcen. Sie haben sicherlich viele Ressourcen, die Ihnen vielleicht gar nicht bewusst sind. Legen Sie eine Wertschatzkiste an mit all Ihren Stärken und Schätzen. Sie sollten Ihre erreichten Ziele feiern, auch wenn Sie noch so klein sind und lassen Sie sich nicht entmutigen.

Wie schaffen Sie es sich selbst mehr Wertschätzung zu geben? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar über Ihre Ideen.