1. Meine Ressourcen ins Bewusstsein rücken.
Ressourcen sind Stärken, die zu uns gehören, uns ausmachen und durchs Leben bringen. Manchmal sind das Fähigkeiten, wie zum Beispiel gut organisieren können oder in ernste Situationen Humor reinbringen oder auch anderen Menschen zuhören können. Vielleicht sind das auch innere Sätze, von denen wir in schwierigen Zeiten profitieren: „Ich finde immer einen Weg.“, „In der Ruhe liegt die Kraft.“ oder „Ich habe schon vieles gemeistert, jetzt schaffe ich auch das.“ Auch haben wir vielleicht äußere Ressourcen, angefangen von vertrauensvollen Familienmitgliedern über mutmachende ArbeitskollegInnen bis hin zu inspirierenden Freunden.
Was sind Ihre Schätze, die Sie durchs Leben tragen? Wenn Sie mögen machen Sie eine kleine Reise in die Vergangenheit und denken an schöne erfolgreiche Momente. Was war Ihr Beitrag, dass sie so erfolgreich waren? Beispielweise haben Sie einen sehr vielversprechenden Geschäftsabschluss getätigt und ihr Dazutun war Ihre besonders gute kommunikative Art. Oder Sie haben sich gegenüber Ihrem Partner oder der Partnerin endlich mal mit Ihrem Reisewunsch durchsetzen können, dass es funktioniert hat, lag möglicherweise an Ihrem Mut und Ihrer Konfliktfähigkeit. Sammeln Sie Ihre Ressourcen und machen Sie sie für sich selbst offensichtlich. Schreiben Sie Ihre Schätze gerne auf oder zeichnen Symbole.
Jetzt haben Sie Ihre Ressourcen bereits gesammelt. Nun können Sie weiter gehen. Welche Ihrer Ressourcen haben Ihnen geholfen Ihr Gleichgewicht wiederzufinden oder erst gar nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren oder Ihren Weg zu finden? Vielleicht sind es kleine Hilfsmittel, aber auch die können Großes bewirken.
2. Herausfinden wofür ich meine Stärken einsetzen möchte.
Sie haben jetzt vielleicht eine kleine oder auch große Sammlung Ihrer Ressourcen. Prima, und nun? Für was wollen Sie diese einsetzen? Welcher Teil der Selbstfürsorge kommt in der Krisenzeit gerade zu kurz?
Manchmal hat man überhaupt keine Ahnung, was Selbstfürsorge überhaupt sein kann. Wenn Sie sich auf die Reise machen möchten und mehr Selbstfürsorge Ideen bekommen möchten, können Sie gerne auch den Artikel auf diesem Blog: „Was ist Selbstfürsorge und wo fängt sie an“ lesen.
Wenn Sie eigentlich wissen, was Ihnen guttut und was Sie zur Stressbewältigung brauchen, aber gerade nicht den Dreh kriegen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit für sich. Auch, wenn die Welt gerade Kopf steht, ist es umso wichtiger, wieder ein bisschen Bodenhaftung zu bekommen. Viele Dinge ändern sich gerade in Krisenzeiten, vielleicht muss man auch mehr funktionieren und sich mit neuen Gegebenheiten auseinandersetzen. Versuchen Sie trotzdem sich die Zeit zu nehmen, um zu überlegen, was Sie gerade für eine Selbstfürsorge brauchen. Angefangen von einem wohltuenden Bad über eine 5 Minuten Teepause bis hin zu sportlichen Aktivitäten. Was brauchen Sie? Was tut Ihnen gut? Was hilft Ihnen zur Stärkung gegen den Sturm in Alltag und Beruf?
3. Wählen Sie ein Selbstfürsorge Ziel aus.
Wenn Sie herausgefunden haben, welche Selbstfürsorge Sie trotz der gerade schwierigen Zeit wieder in Ihr Leben einbauen möchten, gehen Sie weiter und wählen Sie aus. Was möchten Sie zuerst angehen? Was lässt sich leicht umsetzen? Vielleicht sogar schon gleich. Was wäre gerade besonders gut, um sich für zu Hause oder den Arbeitsplatz zu stärken und ein klein bisschen Wohlgefühl zurückzubringen?
Fällt die Auswahl nicht leicht, dann können Sie es ganz pragmatisch angehen. Schreiben Sie sich alle Ihre Ideen auf und umkreisen Sie wo es gerade brennt. Beispielsweise könnten Sie so herausausfinden, dass Sie für Ihre Selbstfürsorge Ordnung und Klarheit brauchen. An Ihrem Arbeitsplatz türmen sich in der Krisenzeit aber gerade die Papiere und kleinen Erledigungszettel. Was große Auswirkungen auf Ihren Stresspegel haben könnte. Schauen Sie wo Ihre Brennpunkte sind.
Sie können Ihre Auswahl auch anderes treffen, indem Sie kleine Sternchen bei den Selbstfürsorge Ideen machen, die Sie schnell in Beruf und Alltag umsetzen können.
Oder Sie entscheiden nach dem Bauchgefühl. Das Bauchgefühl kann uns manchmal den richtigen Weg weisen. Möglicherweise kann es Ihnen auch mitteilen, was gerade wichtig für Sie ist. Wenn Kopf und Bauch vielleicht in einem Konflikt sind, können wir uns beide anschauen. Was sagt der Kopf? Was sagt der Bauch? Vielleicht hilft es uns beide anzuschauen und dann eine Entscheidung zu treffen, welche Selbstfürsorge ansteht.
4. Ressourcen für die Selbstfürsorge einsetzen.
Die Entscheidung für Ihre Selbstfürsorge Wahl ist vielleicht getroffen. Sie sind fest entschlossen oder möchten es zumindest versuchen anzugehen. Möglicherweise möchten Sie wieder regelmäßig ein warmes Bad nehmen, weil Sie wissen, dass sie das beruhigt und ausgeglichener macht. Eine andere Idee könnte sein, dass Ihnen der Austausch mit Freunden guttut, und gerade stressige Erlebnisse verarbeiten lässt. Oder aber es war immer hilfreich für Sie, nach der Arbeit einen Spaziergang zu machen, um wieder runter zu kommen, jedoch sind Sie jetzt aufgrund der Krisensituation im Homeoffice.
Führen Sie sich jetzt auch noch einmal all Ihre Ressourcen vor Augen. Haben Sie sie sogar aufgeschrieben? Das kann sehr hilfreich sein. Ihr Selbstfürsorge Ziel haben Sie auch im Blick. Ansonsten hilft auch hier eine schriftliche kurze Formulierung in einer Art Überschrift. Überlegen Sie nun im nächsten Schritt, welche Ihrer Stärken hilfreich bei der Umsetzung von Ihrem Ziel sein können? Nehmen wir ein Beispiel: Sie möchten zu Hause wieder Entspannungsübungen nach der Arbeit praktizieren. Ihr Mann macht aber gerade Homeoffice oder Ihre Kinder sind zurzeit den ganzen Tag zu Hause oder Sie denken bei all den Veränderungen in Ihrem Umfeld einfach nicht mehr an die Entspannungsübungen. Die Ressourcenanalyse hat ergeben: Sie bleiben an den Dingen dran, sind kreativ, können auf Menschen zugehen, haben Verhandlungsgeschick und haben innere stärkende Sätze. All dies könnten Sie jetzt für sich einsetzen, um Entspannungsübungen wieder mehr in den Alltag zu etablieren. Beispielsweise könnte die Kreativität helfen, außergewöhnliche Umsetzungsmöglichkeiten zu finden. Das Dranbleiben hilft dabei nicht aufzugeben oder das Verhandlungsgeschick kann genutzt werden, um andere zu überzeugen, dass Sie Ihren Raum für die Entspannungszeit benötigen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen Möglichkeiten der Selbstfürsorgeumsetzung mit den eigenen Ressourcen. Wichtig ist, dass Sie Ihren Weg passend für Ihre Situation finden.
An den Zielen dranbleiben, so geht’s.
Es ist nicht leicht in Krisenzeiten, und besonders in der jetzigen Corona Zuspitzung, den Weg zur eigenen Selbstfürsorge zu finden. Es lohnt sich aber dranzubleiben. Letztendlich für Ihre Gesundheit und die eigene Lebensqualität. Manchmal ist der lange Atem gefragt, bei der Umsetzung von eigenen Zielen. Besonders in schwierigen Zeiten ist das Dranbleiben keine leichte Aufgabe. Suchen Sie sich Mutmacher. Hier können innere stärkende Sätze hilfreich sein. Sammeln Sie gerne fördernde Zitate von anderen Menschen. Sie können sich auch Ihr Selbstfürsorge Ziel in den schönsten Farben ausmalen. Die Fantasie kann da sehr nützlich sein und zur Eigenmotivation beitragen. Überlegungen, wieso das Ziel erreicht werden sollte, können helfen bei der Umsetzung durchzuhalten. Wenn sie nicht weiterwissen, denken Sie gerne an Ihre Ressourcen. Selbst der Gedanke daran, kann ermutigen am Ziel dranzubleiben und es umzusetzen.
Teilen Sie mir gerne im Kommentar mit, wie Sie Ihre Selbstfürsorge in Krisenzeiten pflegen. Ich freue mich über Ihre Mitteilung!